Die Stadtverwaltung macht Ernst mit der Versiegelung des Nordens:
Nördlich der Kalkumer Schloßallee soll eine Freifläche von 345 000 qm bebaut werden.
Noch in der Kooperationsvereinbarung vom Januar 2021 zwischen CDU und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN war die Bebauung einer Fläche von lediglich 3.000 qm auf dem Areal vorgesehen:
„Generationen-Campus: Bei ausgewählten Bauvorhaben in den Stadtteilen wollen wir Zentren mit Angeboten für Wohnen, Bildung, Sport, Gesundheit und Pflege sowie gemeinsame Alltagsräume für Jüngere und Ältere schaffen. Beginnen wollen wir mit der Umsetzung eines ersten Leuchtturm-Projekts an der Kalkumer Schloßallee im Stadtnorden. Dort soll ein rund 3.000 Quadratmeter großes Areal u. a. mit einem Haus für Senior*innen und einer neuen weiterführenden (Gesamt- oder Real-) Schule bebaut werden, ergänzt durch ein hinreichend großes außerschulisches Angebot in den Bereichen Sport und Musik. Darüber hinaus sind hier die Integration eines neuen Kindergartens, der Umzug der bestehenden Grundschule oder auch – im Bedarfsfall – die Schaffung eines zusätzlichen Grundschulstandorts geplant.“
Dieses Areal ist in einem Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit
auf 345.000 qm vergrößert worden !!!!!
STOPPT DIE BEBAUUNG VON 345.000 QM FREIFLÄCHE
Bebauung ‚Nördlich Kalkumer Schlossallee‘ oder:
Wie heimlich aus 3.000 qm Baugebiet 345.000 qm Baugebiet wurden
Dieses gigantische Vorhaben will die Stadtverwaltung auch weiterhin mit so wenig störender Öffentlichkeitsbeteiligung wie möglich ‚abwickeln‘ und vorantreiben.
Die Bezirksvertretung 5, immerhin die Vertretung der Bürgerinnen und Bürger im Düsseldorfer Norden, hatte ein gestuftes Beteiligungsverfahren beschlossen.
Was die Bezirksvertretung beschlossen hatte und sogar vom Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung wohlwollend begrüßt wurde, wird nun von der Stadtverwaltung ignoriert und übergangen. Stattdessen wird ein gänzlich neues Verfahren in Gang gesetzt, das zudem möglichst unbemerkt durchgezogen werden soll.
Eine Ohrfeige für die Demokratie!
Eine sogenannte Bürgerbeteiligung ist wie folgt geplant:
Unter diesem Link befinden sich bisher nur einige wenige sehr undurchsichtige und schwammige ‚Informationen‘.
Neben einer zur Zeit noch nicht existierenden Seite zu einer möglichen Onlinebeteiligung gibt es nur einen Flyer, den sich die Bürger*innen entweder selbst ausdrucken müssen, oder an nur zwei Standorten in Kaiserswerth und auch nur tagsüber abholen können.
Der ausgefüllte Flyer kann in zwei (!) Briefkästen in Kaiserswerth abgegeben werden, aber ! aufgepasst ! nur im Zeitraum vom 13. - 26.6.2022.
Ist damit die Bürgerbeteiligung auch schon beendet?!
Zu der dringendsten Frage, ob diese Fläche überhaupt bebaut werden soll, wurden die Bürger*innen bisher überhaupt nicht angehört. Das fordern wir umgehend ein.
Wir fordern:
Einhalten der Versprechen aus der Kooperationsvereinbarung!
Hierzu zählen unter anderem:
Seite 14
• Gemeinsam haben wir das feste Ziel, nachfolgenden Generationen eine Welt zu übergeben, die auch morgen noch lebenswert ist, und ihnen so ein Leben in Freiheit, Würde und Wohlstand in einer intakten Umwelt zu ermöglichen. Klimaschutz muss aus diesem Grund unmittelbar vor Ort beginnen – das gilt besonders für die großen Städte. Düsseldorf muss hier weiterhin Vorbild sein und eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir wollen unsere Stadt zur Klima- Hauptstadt machen.
Seite 52
• Schutz wertvoller Flächen: Wertvolle Grün-, Wald- und Freiflächen und Frischluftschneisen sollen erhalten bleiben und nicht zugebaut werden. Neue Baugebiete auf der grünen Wiese lehnen wir ab.
Die geplante Vernichtung klimarelevanter Freiflächen muss verhindert werden!
Seite 18
• Mikroklima: Zur Verbesserung des Mikroklimas wollen wir mehr asphaltierte Flächen entsiegeln. Umgekehrt sollen bei einer notwendigen Flächenversiegelung Ausgleichs- pflanzungen bzw. Entsiegelungsmaßnahmen unbedingt auf Düsseldorfer Boden erfolgen. Um die Zahl von Schotter- und gepflasterten Vorgärten zu verringern, wollen wir die Vorgartensatzung anpassen und die zugehörigen Gültigkeitsgebiete ausweiten bzw. bei der Änderung oder Neuaufstellung von Bebauungsplänen eine Entsiegelung einbeziehen. Gleichzeitig wollen wir prüfen, inwieweit eine Unterstützung von der Stadt möglich ist, wenn Private ihre Flächen entsiegeln
Die geplante Flächenversiegelung muss verhindert werden!
Seite 19
• Mit dem Klima-Anpassungskonzept beugen wir bereits heute Klimarisiken vor und machen Düsseldorf fit für die Zukunft. Diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen und die Maß- nahmen ausbauen und beschleunigen. Dabei ist für uns jedes mehr an Stadtgrün ein Beitrag zu einer hohen Aufenthaltsqualität und zu einem gesünderen städtischen Lebensumfeld in Zeiten des menschengemachten Klimawandels.
Die geplante Vernichtung von Grünflächen muss verhindert werden!